Hallo, ihr Lieben Reisefreunde! Heute entführe ich euch an einen Ort tiefen Friedens und uralter Geheimnisse – das Haus der Jungfrau Maria in Selçuk.
Schon die Fahrt hinauf durch die pinienbestandenen Hänge ist ein sanftes Eintauchen in eine andere Welt. Oben angekommen, empfängt einen keine prunkvolle Kathedrale, sondern ein kleines, schlichtes Steinhaus, umgeben von einer Aura der Stille, die sofort zur Besinnung ruft. Man spürt förmlich die Jahrhunderte, die dieser Ort gesehen hat. Das Innere ist karg, doch genau das macht seine Wirkung aus: Ein einfacher Altar, einige Kerzen, gedämpftes Licht. Hier geht es nicht um äußeren Glanz, sondern um die innere Einkehr.
Draußen verstärkt sich dieses Gefühl noch. Ein leichter Wind raschelt in den Blättern der Olivenbäume, vermischt sich mit dem leisen Plätschern des heiligen Quellwassers, das aus drei Hähnen sprudelt. Viele Besucher füllen sich Flaschen ab, im Glauben an seine heilende Kraft. Direkt daneben erstreckt sich die Gebetswand, eine Fläche übersät mit unzähligen Zetteln, auf denen Menschen ihre Hoffnungen, Bitten und Dankbarkeit hinterlassen haben. Das raue Papier, das in den Ritzen der Mauer steckt, erzählt stumme Geschichten von tiefem Glauben.
Die Bedeutung dieses Ortes ist tief verwurzelt in der Legende, dass die Jungfrau Maria hier ihre letzten Lebensjahre verbrachte, begleitet vom Apostel Johannes. Doch seine Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert ist fast so wundersam wie die Legende selbst: Eine bettlägerige, deutsche Nonne namens Anna Katharina Emmerick, die nie in der Türkei war, beschrieb in ihren Visionen detailliert die Lage und das Aussehen dieses Hauses. Ihre Beschreibungen waren so präzise, dass Expeditionen genau diesen Ort fanden, der zuvor jahrhundertelang vergessen war. Eine unglaublich berührende Geschichte, die die spirituelle Anziehungskraft des Meryem Ana Evi untermauert und zeigt, warum es bis heute ein Ort der Hoffnung für Gläubige aller Konfessionen ist.
Ein Besuch hier ist mehr als Sightseeing; es ist eine Reise zu sich selbst. Absolut empfehlenswert!
Eure Reisebloggerin,
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