Na, mein Lieber, du fragst, was man am Girondins-Denkmal in Bordeaux eigentlich *macht*? Stell dir vor, du kommst an einem riesigen, offenen Platz an. Der Place des Quinconces. Du spürst sofort diese Weite, den Himmel über dir, die Freiheit. Du gehst ein paar Schritte, und dann siehst du es, majestätisch und so hoch, dass du den Kopf in den Nacken legen musst. Es ist nicht nur ein Denkmal, es ist ein Erlebnis, ein riesiges Freilichtmuseum, das dich einlädt, dich umzusehen, zu staunen, zu verweilen. Du hörst vielleicht schon das ferne Rumpeln der Straßenbahnen, die am Rand des Platzes vorbeiziehen, aber hier, mitten auf dem Platz, dominiert die Stille der Größe.
Während du dich dem Denkmal näherst, wirst du von den Wasserspielen an der Basis angezogen. Stell dir vor, wie das Wasser aus den prächtigen Brunnen sprudelt, mal sanft plätschernd, mal mit mehr Kraft, und die Luft ist erfüllt von einem feinen, kühlen Schleier. Du kannst deine Hand ausstrecken und die winzigen Tropfen auf deiner Haut spüren, besonders an warmen Tagen ist das eine Wohltat. Die Sonnenstrahlen tanzen auf der Oberfläche und lassen das Wasser glitzern wie tausend Diamanten. Es gibt Bänke und Stufen rund um die Brunnen, wo du dich einfach hinsetzen, dem Geräusch des Wassers lauschen und das Treiben beobachten kannst. Besonders schön ist es am späten Nachmittag, wenn das Licht weicher wird und lange Schatten wirft, oder am Abend, wenn die Brunnen beleuchtet sind und eine magische Atmosphäre entsteht.
Dann richtet sich dein Blick nach oben, die riesige Säule hinauf. Es ist beeindruckend, wie die Figuren aus Bronze und Stein sich aneinanderreihen, jede mit ihrer eigenen Geschichte. Du siehst die Pferde, die sich aufbäumen, kraftvoll und dynamisch, und die allegorischen Figuren, die Freiheit oder die Republik darstellen. Du kannst dir vorstellen, wie die Künstler hier jedes Detail gemeißelt haben, wie sie über die Jahre hinweg Wind und Wetter getrotzt haben und doch so lebendig wirken. Es ist ein Moment, in dem du die Handwerkskunst und die Geschichte förmlich spürst, auch wenn du nichts berührst. Es ist ein Denkmal, das dich einlädt, zu staunen und die Geschichte auf dich wirken zu lassen, ohne dass du ein Geschichtsbuch in der Hand halten musst.
Rund um das Denkmal pulsiert das Leben von Bordeaux. Du hörst das Gemurmel der Menschen, die vorbeigehen, das Lachen von Kindern, die vielleicht eine Taube jagen. Manchmal riechst du den Duft von frisch gebackenen Crêpes von einem der kleinen Stände am Rand des Platzes, oder den erdigen Geruch der alten Bäume, die den Quinconces säumen. Der Platz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, und du siehst die modernen Trams vorbeigleiten, die einen interessanten Kontrast zu der historischen Pracht bilden. Es ist ein Ort, an dem sich die Stadt trifft, wo Touristen und Einheimische nebeneinander existieren. Sei einfach aufmerksam, wie in jeder größeren Menschenmenge, und genieße die Energie, die hier herrscht.
Wenn du dann nach einer Weile weiterziehst, vielleicht in Richtung Flussufer oder in die Altstadt, nimmst du das Gefühl der Größe und der Ruhe mit. Am besten kommst du morgens, wenn die Sonne gerade aufgeht und der Platz noch leer ist, für die schönsten Fotos und eine stille Betrachtung. Oder eben am Abend, wenn die Lichter angehen und das Denkmal in einem ganz anderen Glanz erstrahlt. Du *machst* dort also nicht wirklich etwas Konkretes, außer dass du dir die Zeit nimmst, zu atmen, zu schauen, zu hören und zu fühlen, wie Bordeaux pulsiert und seine Geschichte atmet.
Max von unterwegs