Na klar, Connemara! Stell dir vor, du stehst am westlichsten Rand Europas, wo der Wind eine ganz eigene Geschichte erzählt. Connemara ist nicht in Dublin – Dublin ist pulsierende Stadtluft und alte Pubs, Connemara ist wilde, ungezähmte Natur, tief im Westen Irlands. Aber keine Sorge, von Dublin aus kommt man gut hin, und ich erzähl dir, wie du diese magische Ecke *fühlen* kannst.
Dein Atem, der Wind und die Weite
Stell dir vor, du atmest tief ein. Was riechst du? Es ist dieser unverwechselbare Geruch von feuchtem Torf, der irgendwo in der Ferne langsam verglimmt, gemischt mit der salzigen, frischen Brise vom Atlantik. Du hörst es knistern und rauschen – das ist der Wind, der über die kargen, moosbewachsenen Steine streicht, der durch das hohe Heidekraut pfeift und die Wolken über dir in ständig neue Formen treibt. Du gehst einen schmalen Pfad entlang, deine Füße spüren den federnden Untergrund aus Torf und Gras, manchmal ein bisschen matschig, manchmal fest und steinig. Du blickst über die sanften Hügel, die sich in allen erdenklichen Grüntönen erstrecken – von tiefem Moosgrün bis zu einem fast leuchtenden Gelbgrün, wenn die Sonne durchbricht. Es ist eine Weite, die dich umarmt und gleichzeitig so klein macht.
Die Stille, die spricht
Und dann ist da diese Stille. Eine Stille, die nicht leer ist, sondern erfüllt von den leisen Geräuschen der Natur. Du hörst das leise Blöken der Schafe, die überall verstreut sind, kleine weiße Tupfer auf dem Grün. Vielleicht hörst du das ferne Kreischen eines Seevogels, der über den Fjorden kreist. Wenn du die Augen schließt und die Hand ausstreckst, spürst du die Feuchtigkeit in der Luft, die oft als feiner Nebel auf deiner Haut liegt, der sich anfühlt wie ein zarter Kuss. Manchmal, wenn die Sonne durch die Wolken bricht, siehst du, wie das Licht auf den unzähligen kleinen Seen, den "Loughs", tanzt, die wie blaue Augen in der Landschaft liegen. Es ist, als würde die Erde hier atmen, und du atmest mit ihr.
Deine Connemara-Checkliste (ganz pragmatisch)
* Beste Tageszeit: Früh morgens oder am späten Nachmittag. Das Licht ist dann magisch, weich und goldfarben, perfekt für Fotos und um die Landschaft in ihrer ganzen Pracht aufzusaugen. Außerdem hast du viele Orte fast für dich allein.
* Menschenmassen vermeiden: Die Hochsaison (Juli/August) meidest du am besten, wenn du Ruhe suchst. April/Mai und September/Oktober sind ideal: Weniger Touristen, das Wetter ist oft noch mild, und die Farben sind atemberaubend (im Herbst besonders). Unter der Woche ist es immer ruhiger als am Wochenende.
* Wie lange bleiben: Ein Tagesausflug von Galway aus gibt dir einen ersten Eindruck, aber um Connemara wirklich zu *erleben*, plane mindestens 2-3 volle Tage ein. So hast du Zeit für Wanderungen, kleine Fischerdörfer und unerwartete Abstecher. Für ausgedehnte Wanderungen oder um die Region wirklich zu erkunden, sind auch 4-5 Tage nicht zu viel.
* Was du dir sparen kannst (oder worauf du achten solltest): Versuche nicht, alles an einem Tag abzuhaken. Connemara ist kein Ort, den man "abhakt". Wenn du nur durchfährst, ohne anzuhalten und die Stille zu spüren, verpasst du das Wesentliche. Manche touristischen Souvenirläden sind überteuert – unterstütze lieber kleine lokale Handwerker oder Pubs.
* Nützliche Tipps für unterwegs:
* Anreise von Dublin: Am einfachsten ist der Zug oder Bus nach Galway City (ca. 2,5-3 Stunden). Von dort aus mietest du am besten ein Auto, um Connemara flexibel zu erkunden. Es gibt auch geführte Bustouren von Galway, die die Highlights abdecken, aber du bist weniger flexibel.
* Cafés & Essen: In den größeren Orten wie Clifden, Roundstone oder Cong findest du gemütliche Cafés und Pubs, die oft auch herzhaftes Essen anbieten (probier den Seafood Chowder!). Halte Ausschau nach kleinen, familiengeführten Pubs – oft sind sie die besten!
* Toiletten: Außerhalb der größeren Orte und Besucherzentren sind öffentliche Toiletten rar. Nutze die Gelegenheiten in Pubs, Restaurants oder Tankstellen.
* Wetter: Es ist Irland. Das Wetter kann sich stündlich ändern. Pack Schichten ein: Regenjacke, Fleece, wasserdichte Schuhe sind ein Muss, auch im Sommer.
* Straßen: Die Straßen sind oft schmal, kurvig und manchmal von Schafen bevölkert. Fahr vorsichtig und genieße die Aussicht.
* Handyempfang: Sei darauf vorbereitet, dass der Empfang in ländlichen Gebieten lückenhaft sein kann. Nutze es als Chance, abzuschalten!
Viel Spaß beim Entdecken,
Mara entdeckt