Na klar, das Pantheon! Das ist keine dieser Orte, die man einfach "besichtigt". Das ist ein Erlebnis, das sich unter deine Haut schleicht.
Dein Weg dorthin
Stell dir vor, du bist mitten im römischen Trubel. Du gehst durch enge Gassen, hörst das Gemurmel der Menschen, das Klappern von Geschirr aus den Cafés, das ferne Hupen der Roller. Die Luft ist warm und riecht nach Kaffee und altem Stein. Plötzlich öffnet sich die Gasse, und du trittst auf einen Platz. Der Lärm wird weicher, gedämpfter. Du spürst den warmen Wind auf deiner Haut, aber dann, direkt vor dir, wird es schattig und kühl. Du spürst eine gewaltige Präsenz, noch bevor du sie ganz erfassen kannst.
Der erste Schritt hinein
Du gehst auf eine Reihe von riesigen, glatten Säulen zu. Sie sind so dick, dass du sie kaum umfassen könntest, und sie ragen hoch über dich auf. Als du durch den Portikus trittst, spürst du sofort, wie sich die Luft verändert. Sie wird kühler, feuchter, und der Lärm der Stadt verstummt fast vollständig. Deine Schritte hallen leise auf dem alten Steinboden wider. Du atmest tief ein und riechst den Duft von jahrhundertealtem Gestein, ein bisschen staubig, ein bisschen erdig. Es ist, als würdest du durch eine unsichtbare Schwelle treten, die dich aus der Gegenwart in eine andere Zeit katapultiert.
Mitten im Raum
Und dann bist du da. Du stehst in einem riesigen, runden Raum. Wenn du den Kopf in den Nacken legst, spürst du eine unglaubliche Weite über dir. Der Raum ist so hoch, dass deine Stimme sich verliert, wenn du sprichst. Das Bemerkenswerteste ist das Licht. Stell dir vor, du stehst unter einem riesigen, runden Loch in der Decke, das direkt nach oben in den Himmel zeigt. Eine Säule aus Licht fällt von dort herab, wärmt den Boden, auf dem sie trifft, und tanzt langsam durch den Raum, je nachdem, wie die Sonne am Himmel steht. Du kannst dir vorstellen, wie Regen durch dieses Loch fällt, wie Schneeflocken hereinschweben, wie Vögel manchmal hindurchfliegen. Du fühlst die kühle Luft des Raumes, aber die Lichtstrahlen, die hereinfallen, bringen eine eigene Wärme mit sich. Das Murmeln der anderen Menschen wird zu einem leisen Summen, es ist, als würdest du in einer riesigen, stillen Glocke stehen. Du spürst die Glätte der Marmorwände unter deinen Fingerspitzen, wenn du dich vorsichtig umsiehst, und die feste, kühle Erde des Bodens unter deinen Füßen.
Danach
Wenn du wieder nach draußen trittst, ist es fast ein Schock. Die Sonne blendet dich, der Lärm der Stadt ist wieder da, lauter als zuvor. Aber du nimmst ihn anders wahr. Du spürst die Wärme auf deiner Haut, hörst die Stimmen klarer. Das Pantheon hat eine Art Stille in dir hinterlassen, die dich für einen Moment alles um dich herum intensiver fühlen lässt. Du gehst ein paar Schritte, und die Präsenz des alten Gebäudes bleibt noch lange in deinem Nacken.
Praktische Tipps für deine Reise
* Beste Zeit: Geh früh am Morgen oder spät am Nachmittag. Dann ist es nicht so voll, und das Licht, das durch das Oculus fällt, ist am schönsten und wirft lange Schatten.
* Eintritt: Der Eintritt ist (noch) kostenlos, aber das kann sich jederzeit ändern. Es gibt keine Ticketschalter, du gehst einfach rein.
* Verhalten: Es ist ein Gotteshaus, also sei respektvoll. Flüstere, nicht schreien, und halte Abstand zu den Gräbern und Altären.
* Dauer: Plane etwa 30-60 Minuten ein, um es wirklich auf dich wirken zu lassen. Du musst nicht hetzen.
* Danach: Direkt um die Ecke gibt es viele Cafés und Restaurants. Setz dich auf die Piazza della Rotonda, trink einen Kaffee und lass das Erlebte nachwirken.
Viel Spaß beim Fühlen!
Max in Motion