Stell dir vor, du bist mitten in Panama City, umgeben von Hochhäusern und dem ständigen Summen einer Großstadt. Dann biegst du ab, und plötzlich verändert sich die Luft. Du spürst, wie der Asphalt unter deinen Füßen weicher wird, und hörst, wie das laute Hupen der Taxis einer leiseren, fast vergessenen Melodie weicht. Du riechst nicht mehr Abgase, sondern einen Hauch von Holz und alter Stein. Das ist Mi Pueblito, der Ort, an dem die Zeit scheinbar einen Schritt zurück macht, und du tauchst ein in ein Gefühl, als würdest du durch ein lebendiges Geschichtsbuch spazieren. Es ist nicht nur ein Ort zum Anschauen, sondern zum Erleben, mit jedem deiner Sinne.
Während du durch die gepflasterten Gassen schlenderst, spürst du die Wärme der Sonne auf den alten, bunten Fassaden. Du hörst das leise Klappern von Fensterläden im Wind und vielleicht das ferne Bimmeln einer Kirchenglocke. Stell dir vor, wie deine Finger über raue Steinmauern streichen, die Geschichten von Generationen erzählen könnten. Du siehst kleine, handgemalte Schilder, die zu winzigen Handwerksläden führen, und der Duft von frischem Kaffee oder vielleicht sogar von gebackenem Brot weht dir entgegen. Es ist, als würde das Dorf dich umarmen und dir eine Ruhe schenken, die du in der Stadt vermisst hast. Hier geht es nicht darum, schnell von A nach B zu kommen, sondern darum, jeden Schritt bewusst zu genießen und die Atmosphäre in dich aufzunehmen.
Ein paar Schritte weiter ändert sich das Bild. Plötzlich umfängt dich ein lebhafterer Rhythmus. Du hörst fröhliche Reggae-Klänge oder das leichte Schlagen einer Trommel, das die Luft erfüllt. Der Geruch von Gewürzen, vielleicht sogar von frittierten Kochbananen, kitzelt deine Nase und lädt dich ein, tiefer einzutauchen. Die Farben werden kräftiger, leuchtender – denk an Häuser in Türkis, Gelb und Pink, die unter der Sonne strahlen. Du spürst eine ansteckende Lebensfreude, die von den kleinen, offenen Geschäften ausgeht. Hier kannst du dir vorstellen, wie die Bewohner einst ihre Tage verbrachten, plaudernd und lachend auf ihren Veranden, während der karibische Wind durch die Palmen weht und dir ein Gefühl von Leichtigkeit schenkt.
Und dann, mit einem weiteren Übergang, findest du dich in einer ganz anderen Welt wieder. Die Geräusche werden gedämpfter, die Farben erdiger. Du spürst den kühlen Schatten unter großen, alten Bäumen und hörst das leise Rascheln von Blättern oder das Zirpen von Insekten. Der Geruch von feuchter Erde und Pflanzen liegt in der Luft. Hier sind es nicht die bunten Häuser, die die Geschichte erzählen, sondern die ausgestellten Kunsthandwerke aus Naturmaterialien – gewebte Körbe, geschnitzte Figuren, die eine tiefe Verbindung zur Natur und zu den alten Traditionen spüren lassen. Du kannst dir vorstellen, wie die Vorfahren der indigenen Völker hier lebten, in Harmonie mit ihrer Umgebung, und es ergreift dich ein Gefühl von Ehrfurcht und Ruhe.
Was du dort wirklich *machst*, ist eintauchen und erleben. Du schlenderst durch die Gassen und lässt dich von den Düften und Klängen leiten. Es gibt kleine Läden, in denen du handgemachte Souvenirs finden kannst, von bunten Textilien bis zu Holzschnitzereien – oft direkt von den lokalen Handwerkern. Wenn du Hunger hast, gibt es kleine Restaurants, die typisch panamaische Küche anbieten; probier unbedingt die frittierten Kochbananen oder ein Sancocho. Plan für deinen Besuch etwa 1,5 bis 2 Stunden ein, das reicht, um alles in Ruhe zu erkunden und die Atmosphäre aufzusaugen. Es ist kein riesiger Themenpark, sondern eher eine kleine, liebevoll gestaltete Momentaufnahme der panamaischen Kultur. Am besten kommst du am Vormittag, dann ist es noch nicht so heiß und weniger überlaufen. Es ist kein "Must-Do" für jeden, aber wenn du ein Gefühl für die Vielfalt Panamas bekommen möchtest, abseits der glitzernden Hochhäuser, dann ist es ein kleiner, feiner Ausflug.
Olya from the backstreets