Gerade zurück aus dem Rainforestation Nature Park bei Cairns, und ich muss dir einfach davon erzählen. Stell dir vor, du tauchst ein in einen Dschungel, der lebt und atmet. Du hörst es schon, bevor du es siehst: Das leise Summen unzähliger Insekten, das Rascheln in den Blättern, ein fernes Vogelgezwitscher, das wie eine Melodie klingt. Die Luft ist warm und feucht, sie legt sich wie ein weicher Schleier auf deine Haut, riecht nach Erde, nassen Blättern und einer Süße, die nur der Regenwald kennt. Dann sitzt du da, in diesem riesigen, grünen Amphibienfahrzeug – dem Army Duck. Es ist verrückt, wie dieses Ding sich seinen Weg bahnt, erst über Stock und Stein, dann plötzlich ins Wasser gleitet. Du spürst das leichte Schaukeln, hörst das Plätschern, wenn das Wasser unter dir vorbeizieht. Es ist, als würde der Dschungel dich umarmen, so nah bist du dran. Ich war total fasziniert, wie mühelos dieses Gefährt zwischen Land und Wasser wechselt, und wie dicht die Vegetation hier ist. Manchmal fühlte es sich an, als würden die Blätter und Äste sanft über dein Gesicht streichen, ein echtes Eintauchen.
Nach diesem grünen Rausch geht es weiter in eine ganz andere Welt, die dich tief im Inneren berührt. Du trittst ein und schon umhüllt dich der Klang des Didgeridoos, der nicht nur deine Ohren, sondern deinen ganzen Körper vibrieren lässt. Es ist ein tiefer, erdiger Ton, der direkt aus dem Herzen des Landes zu kommen scheint. Dann hörst du das rhythmische Stampfen der Füße, die Rufe und Gesänge der Pamagirri-Tänzer. Stell dir vor, wie ihre Bewegungen Geschichten erzählen, die tausende von Jahren alt sind – Geschichten von Jagd, von Tieren, von der Verbindung zum Land. Du kannst sogar selbst versuchen, einen Speer zu werfen oder einen Bumerang zu schleudern. Das Gefühl, wenn der Bumerang mit einem leichten Schwung deine Hand verlässt und dann – hoffentlich – zu dir zurückkehrt, ist einfach unbeschreiblich. Es ist keine spontane Begegnung im Busch, das ist klar, aber die Energie und die Leidenschaft, mit der sie ihre Kultur teilen, ist echt und beeindruckend. Es war überraschend, wie schnell man das Werfen des Bumerangs lernen kann, zumindest die Grundlagen!
Und als wäre das nicht schon genug, wartet noch eine Begegnung der ganz besonderen Art auf dich. Du läufst durch den Wildlife Park und hörst das leise Rascheln der Eukalyptusblätter, wenn ein Koala sich träge bewegt. Stell dir vor, du streichelst vorsichtig das weiche, dichte Fell eines Kängurus oder Wallabys, das ganz sanft aus deiner Hand frisst. Du spürst die Wärme ihres Körpers, die zarten Bewegungen ihrer Schnauze. Das ist so ein Moment, der dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Dann gibt es noch den Kasuar, ein Vogel, der aussieht wie aus der Urzeit – seine leuchtend blauen und roten Farben sind unglaublich, und du hörst sein tiefes Grollen, wenn er sich bewegt. Klar, es kann mal voll werden, besonders bei den Koalas, wenn alle ein Foto wollen. Aber wenn du dir die Zeit nimmst und vielleicht etwas abseits der größten Menschenmassen schaust, entdeckst du so viel. Mein Tipp: Geh früh oder spät am Tag, dann ist es entspannter und die Tiere sind aktiver. Und ja, das Koala-Foto ist touristisch, aber ein wirklich süßer Moment, wenn du ihn erleben willst.
Zum Abschluss gab es noch einen schnellen Blick auf die tropische Obstplantage – stell dir vor, du beißt in Früchte, von denen du noch nie gehört hast, jeder Bissen eine Geschmacksexplosion. Was ich ehrlich sagen muss: Der ganze Park ist schon sehr "durchorganisiert" und hat einen gewissen Freizeitpark-Charakter. Wenn du das absolute, unberührte Outback-Erlebnis suchst, ist das hier vielleicht nicht der richtige Ort. Aber wenn du in kurzer Zeit einen umfassenden Einblick in die Natur, Kultur und Tierwelt der Region bekommen möchtest, dann ist es super. Ich war überrascht, wie reibungslos alles abläuft und wie engagiert die meisten Mitarbeiter sind. Es ist nicht ganz billig, aber das Gesamtpaket ist umfangreich. Plan mindestens einen halben Tag ein, besser mehr, damit du alles in Ruhe genießen kannst. Zieh bequeme Schuhe an, nimm eine Wasserflasche mit und vergiss das Mückenspray nicht, besonders im Regenwald-Teil. Und buche am besten online, um Wartezeiten zu vermeiden.
Olya von den Hinterhöfen